Das Rätsel der Notenvergabe…

Nun ist ein Semester in meinem Studium fast wieder vorbei und es ist quasi Halbzeit. Das nächste Semester wird das 5.te von insgesamt 8 sein und die Zeit ist unglaublich schnell verflogen. Die letzten 2 Wochen waren vom Arbeitsaufwand wie immer gewaltig und besonders die letzten 7 Tage waren Nachtschichten und Schlafentzug angesagt.

Gestern hatte ich nach 4 Semestern Zeichenprüfung. Dabei gings einfach darum alle Zeichnungen aus den letzten 2 Jahren vorzustellen, um danach bewertet zu werden. Entäuschender Weise fanden es die 2 Dozenten angebracht, meinen Arbeiten nur eine 2.0 zu geben. Alle Unwissenden würden jetzt sagen: „2.0 is‘ doch klasse, würde ich nie bekommen!“
Ok, in der Schulzeit war ich es gewohnt mit 3en und 4en davonzukommen, aber Schule war Pflicht und man wurde mehr oder weniger in Situationen und Unterrichtsstunden hineingeworfen, die einem schnurzegal oder einfach nicht wichtig waren. Schule war notwendig, man musste einfach durchkommen…

Im Studium ist das schon was anderes. Nun ja…bei diesem Studiengang zählt am Ende die Note weniger, als die Materialien, die der spätere Arbeitgeber in der Bewerbungsmappe sieht. ABER TROTZDEM….aus den ersten Semestern war ich es schon gewohnt gute Noten zu bekommen, weil Zensuren unter 3.0 einfach nicht vorkamen…außer bei Leuten, die echt gaaarrr nix gemacht haben. Meinen Fotokurs hab‘ ich mit 1,3 bestanden, beim Flashkurs gabs für alle nur fürs Mitmachen ’ne 1.0 und Nebenkurse wurden ebenfalls auf diesem Niveau bewertet.
Meinen diesjährigen Videokurs habe ich kaum besucht und zum Schluss konnte ich aus Zeitgründen auch nur ein halbsfertiges Filmchen vorzeigen. Dafür gabs ne 2.0. Bei einem Fach, in das ich nicht viel investiert habe….

Die Bedeutung von Zensoren ist dementsprechend in diesem Studium eine ganz andere, als in der Schule, schon aus dem Grund, dass ich mich genau für dieses Studium entschieden habe.
Da schmerzt es um so mehr, für den Zeichenkurs, der zu meinen absoluten Lieblingen gehörte und in dem ich mich in 2 Jahren sehr weiterentwickelt habe, eine 2.0 zu ergattern. Ein Fach, dass mir liegen sollte…ich zeichne seit ich gaaannnzzz klein bin. Ein Fach, bei dem ich dachte, es sei mein Glanzfach. Eine 2.0. Diese 2.0 heißt in diesem Studium soviel, wie: Mittelmässig. Gut, aber nicht gut genug.

Jaja….einige sagen jetzt: Noten sind nicht so wichtig oder: Beim Designstudium kommt ja das meiste eh auf den Geschmack drauf an. Ihr habt ja recht. Ein bißchen weh tut es aber trotzdem.
Auch aus dem Grunde, dass ich zuletzte noch zum Spass Comic-Zeichnungen von mir vorgestellt habe und der Co-Prüfer kritisierte, dass das ja Zeichnungen wären, wie man sie in den letzten 30 Jahren reichlich ausgelutscht und verbraucht hätte…. . Argh…. . Ja und? Ich habe mir diesen Strich selber beigebracht, ahbe ihne geliebt und gerne praktiziert. Mir gefällt er. Und nur, weil das so viele Menschen schon gemacht haben, heisst es doch nicht, dass er schlecht sei. Da wären wir wieder beim Stilthema………..

Letztendlich kann ich nur wieder und wieder betonen, dass ich von der Note und der Kritik enttäuscht bin, da ich mit was völlig anderem gerechnet habe. Mein Zeichendozent war da, wie es den Anschein hatte, auch einer anderen Meinung und hat mich wohl noch weiter rausgehauen, als ich mir vorstellen kann. Aber es sind ja zwei Prüfer, die die Prüfung leiten…

Diese ganze Erfahrung bedeutet aber ebenfalls, dass ich mich weiterentwickeln kann und werde. Nächstes Semester steht der Illustrationskurs vom Stücke an, der Co-Prüfer bei meiner Prüfung war. Den Kurs werde ich auf jeden Fall besuchen und schauen, wie ich meinen Strich weiter ausbauen kann…denn ohne Kritik kommt man nicht voran. Und harte Kritik bringt einem mehr, als gar keine…
Das war mein Luftrauslassen für heute. Danke fürs Zuhören 😉